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PFLEX.live am 13.04.2021: Stress in der ambulanten Pflege bewältigen – wie geht das?

Wenn die Uhr tickt und viele Klient*innen versorgt werden müssen, kommt man als Pflegekraft schon mal „ins Schwitzen“. Hektik und Zeitdruck gehören zum Alltag in der ambulanten Pflege oft dazu. Hinzu kommen die Ansprüche an eine gute und menschenzentrierte Pflege. Kein Wunder, dass es da schnell Stress entstehen kann! Doch wie kann man diesen als Pflegekraft bewältigen? Dieser Frage gingen wir in unserer PFLEX.live-Runde am 13.04.2021 mit unserer Referentin, Frau Annette Weppelmann von Team Gesundheit, nach.

„Stress“ – ein Schutzmechanismus, der uns die Bewältigung von herausfordernden Situationen ermöglicht und uns Energie bereitstellt. Dennoch führt langfristiger Stress auch oft zu Erkrankungen, wie des Herz-Kreislauf-Systems. Dies rührt daher, dass der Stress nicht richtig abgebaut wird.

 

Stress ist bei jedem Menschen eine sehr, sehr individuelle Angelegenheit, betonte Frau Weppelmann vom Team Gesundheit: Was die eine Pflegekraft stark unter Druck setzt, kann die andere Pflegekraft überhaupt nicht stören. Wichtig ist, dass man sich als Mitarbeiter*in zunächst genau beobachtet und prüft, was die eigenen stressauslösenden Situationen sind und woran man das bemerkt: Bekommt man zum Beispiel Herzrasen oder schwitzt man mehr? Dann sind das eindeutige Signale einer Stressreaktion.

Zwischen den stressauslösenden Situationen und den Stressreaktionen findet aber häufig noch eine Zwischenschaltung statt: Gedanken, Einstellungen und Werte zum eigenen Handeln können zusätzlich den Stress unterstreichen. Daher ist es umso wichtiger, nicht nur die stressauslösenden Situationen zu kennen, sondern auch zu wissen, welche Gedankengänge sich in diesen Situationen deutlich machen, so Frau Weppelmann.

 

Um mit Stress besser umzugehen und dem Risiko von stressbedingten Erkrankungen vorzubeugen, gab Frau Weppelmann nun den Teilnehmer*innen der PFLEX.live-Runde einige Tipps mit auf den Weg:

 

1. Lernen, wie Stresssituationen vermieden werden können

  • Stressauslösende Situationen kennen und wissen, wie man diese ändern kann
  • Priorisierung und Verschiebung von Aufgaben
  • Bewusst Pausen nehmen und Kolleg*innen um Hilfe bitten

 

2. Lernen, die stressförderlichen Gedanken zu kontrollieren

  • Hierbei prüfen, warum die Gedanken und Befürchtungen auftreten und was schlimmstenfalls passieren kann

 

3. Für bewussten Ausgleich sorgen

  • Feierabend-Rituale einführen (z. B. den Feierabend symbolisch mit einer Tasse Tee einläuten)
  • Bewegung zum Ausgleich nutzen (z. B. Spazieren gehen oder Joggen ausprobieren)
  • Entspannungstechniken ausprobieren (z. B. die Progressive Muskelentspannung austesten)

 

Auch die Teilnehmer*innen aus der ambulanten Pflege brachten noch einige Tipps ein, die sie persönlich für ihre eigene Stressbewältigung nutzen:

 

  • Mikropausen
  • Gegenseitige Wertschätzung
  • Das was man geschafft hat, positiv in den Vordergrund rücken
  • Ein fürsorglicher Umgang mit sich selbst

 

Doch es ist nicht nur wichtig, was man als Person tun kann, sondern auch wie die Verhältnisse im Pflegedienst so gestaltet werden, dass möglichst wenig Stress entsteht. Beispielsweise können Angebote der Pflegekassen genutzt werden: Diese bieten häufig Präventionskurse an. Oder es gibt das Rückenkolleg der BGW, wie eine Teilnehmerin nannte. Um den Fokus auf das Erreichte und Schöne an der Arbeit zu rücken, bietet sich auch ein Schwarzes Brett an, auf dem alle Pflegekräfte schöne Momente des Tages miteinander teilen.

 

Fazit der Veranstaltung: Stress entsteht auf ganz vielfältige Art und Weise und kann ebenso vielfältig bewältigt werden. Hieran müssen die Pflegekraft, aber auch das ambulante Pflegeunternehmen gleichermaßen mitwirken.

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