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Auch über Stress reden kann Stress erzeugen! - Abschlussworkshop des Projektes „BGF – Fit in die mittelsächsische Zukunft“

Am 09.02.2023 fand der 6. und letzte Unternehmensworkshop im Projekt „BGF – Fit in die mittelsächsische Zukunft“ beim AWO Kreisverband Freiberg e. V. statt. Im Mittelpunkt standen zum zweiten Mal die Themen Entspannung, Regeneration und Stressmanagement.

Als Expertin auf diesem Gebiet war Frau Sophia Linhart von der „Klare Perspektive – Praxis für Supervision, Weiterbildung, Coaching und Beratung“ an diesem Tag unsere Gastdozentin.

 

Zu Beginn ließen wir noch einmal die gesamte Workshopreihe vom Kick-Off am 22.09.2023 bis zum 5. Workshop am 19.01.2023 Revue passieren. Anders als bei den vorherigen Workshops fand unsere aktive Pause dieses Mal direkt nach dem Rückblick statt. Über die Plattform ZOOM konnten auch an diesem Morgen die Mitarbeitenden der teilnehmenden Unternehmen bei der 15-minütigen Bewegungseinheit mitmachen.

 

Im zweiten Teil der Veranstaltung folgte der Input von Frau Linhart zum Thema Stressmanagement. Als Diplom Sozialpädagogin, systemische Beraterin und Supervisorin unterstützt und berät sie Unternehmen, Arbeitsgruppen und Personen unter anderem in den Themen Stressmanagement, Suchtprävention und Kommunikation.

 

Den Einstieg in das Thema lieferte ein Blick auf Ausgangslage hinsichtlich der Stressbelastung in Deutschland. Die TK-Stressstudie 2021 mit dem Titel „Entspann dich Deutschland“ kommt zu folgendem Schluss: „Deutschland steht unter Stress: Jeder Vierte ist häufig gestresst. Die Hauptbelastungen sind die Arbeit, Selbstansprüche und die Angst um Angehörige.“ Diese Studie wurde bereits dreimal durchgeführt und ein Vergleich zeigt, dass das Stresslevel in Deutschland zwischen 2013 und 2021 um 30 % gestiegen ist. Schuld an diesem Anstieg sind neben internen auch externe Stressoren wie beispielsweise die Corona-Pandemie. Am meisten stresst allerdings der Beruf, die Schule oder das Studium und hier vor allem eine hohe Arbeitslast und Termindruck. Hinzu kommt, dass notwendige Erholungs- und Regenerationszeiten mehr und mehr vernachlässigt werden. Der dadurch entstehende chronische Stress sorgt nicht nur für körperliche und psychische Beschwerden, sondern beeinflusst auch die sozialen Aspekte wie die Beziehungsfähigkeit oder die Konfliktfähigkeit negativ. Auseinandersetzungen und Streit mit Kolleg:innen, Vorgesetzten oder mit den Mitmenschen im privaten Umfeld können die Folge sein. Dies zeigt, wie wichtig die Themen Stressmanagement und Entspannung sind und dass diese auch im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung berücksichtigt werden sollten.

 

Interessanterweise kann schon das Sprechen über Stress und stressige Situationen sowohl bei einem selbst als auch beim Gegenüber einen angespannten oder stressigen Zustand auslösen. Um dem entgegenzuwirken, sollte man nach einer kurzen Beschreibung der stressauslösenden Situation direkt nach Lösungen und Alternativen für die Zukunft suchen. Wie das in der Praxis umgesetzt werden kann und welche Strategien und Übungen sich im Arbeitskontext zur Stressbewältigung eignen, schauten wir uns im Anschluss gemeinsam an. Zu nennen sind hier sogenannte „Minientspannungen“, die sich leicht in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Dies sind zum Beispiel bewusstes Trinken (Schluck für Schluck), bewusstes Essen oder auch bewusstes Atmen. Auch die Selbstfürsorge und „Ich-Zeit“ spielen eine wichtige Rolle, denn nur, wer gut für sich selbst sorgt, kann auch gut für andere sorgen.

 

Abschließend ging es dann noch um die Bewältigung von Krisensituationen. Diese können im privaten oder im Arbeitsumfeld auftreten und stellen einschneidende und traumatisierende Schicksalsschläge dar. Gemeinsam mit Frau Linhart diskutierten unsere Teilnehmenden verschiedene Maßnahmen, die in solchen Fällen helfen. Dies sind beispielsweise Kriseninterventionspläne, eine zuvor gestärkte Resilienz der Mitarbeitenden, ein Fallverantwortlicher, der den Mitarbeitenden im Verarbeitungsprozess begleitet oder die Bereitstellung eines sicheren und professionellen Raumes zum Sprechen (Supervision, Therapie, Beratung).

 

Im dritten Teil des Workshops erhielten die Teilnehmenden dann eine Broschüre mit Anbieter:innen von Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung aus dem Raum Mittelsaschen, die sich auf die drei Bereiche Bewegung, Ernährung und Entspannung konzentriert und den Unternehmen somit den Kontakt zu einer Auswahl an Gesundheitsanbieter:innen ermöglichen soll. Die Broschüre steht hier zum kostenfreien Download zur Verfügung.

 

Der Abschlussworkshop endete mit der Übergabe der Teilnahmezertifikate. Zum Abschied geht ein großes Dankeschön an unsere Gastgeber:innen, an Frau Linhart und alle Teilnehmenden für die tolle Zusammenarbeit in den vergangenen Monaten.

 

 

„Ich bin froh, dass ich bei diesem Projekt mitgemacht habe.“

 

„Sehr wichtig war der Austausch untereinander.“

 

„Viele Maßnahmen und Methoden zur Umsetzung wurden gezeigt.“

 

 

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und durch die Fachkräfteallianz unterstützt.

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