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Flexibilität auch bei Schichtarbeit?!

Fachkräfte finden und binden – ein Dauerbrenner für viele Firmen. Manche Branchen und Arbeitszeitmodelle haben es dabei besonders schwer.: Schichtarbeit gilt gesundheitlich und mental als herausfordernd und nur schwerlich mit einer Work-Life-Balance zu kombinieren. Doch stimmt das wirklich? Wo geht noch was? Diesen Fragen gehen wir in unserem aktuellen Projekt ShiftLifeBalance gemeinsam mit hiesigen Produktionsunternehmen auf den Grund.

Lesezeit: ca. 3 min

 

Bei der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben denken viele zuerst an Menschen, die im Büro arbeiten. Entweder im Rahmen der immer gleichen 8 Stunden (z.B. 08:00 Uhr bis 16:30 Uhr), oder in Gleitzeit. Personen, die in diesem Arbeitszeitmodell tätig sind, gehören zu den sog. White Collar. Ihnen ist es oft möglich, flexibel zu arbeiten, da ihre Tätigkeit nicht zwangsläufig an eine bestimmte Uhrzeit, einen bestimmten Tag, oder sogar einen bestimmten Ort gebunden ist.

 

Anders sieht es bei den sog. Blue Collar aus. Menschen in der Produktion sind häufig an ihren festen Arbeitsplatz gebunden. Meist arbeiten sie in festen Schichten, die nur wenig Spielraum zulassen…bisher. ShiftLifeBalance ist das Projekt zur Stärkung der Vereinbarung von Beruf und Privatleben sowie zur Flexibilisierung der Schichtarbeit in Produktionsunternehmen.

 

Den Kern unseres Projektes bilden der Aufbau und die Begleitung von unternehmensinternen Arbeitsgruppen. Ziel ist es, für jedes Unternehmen zu prüfen, welche Flexibilisierungsmöglichkeiten es noch gibt. Dabei arbeiten Mitarbeitende aus der Produktion und der Verwaltung Hand in Hand, um gemeinsam Ideen zu sammeln und auf Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit zu prüfen. Schon nach den ersten Treffen haben sich in den teilnehmenden Unternehmen versteckte Potenziale gefunden. Dabei geht es keinesfalls darum, das große Ganze in Frage, sondern auf den Prüfstand zu stellen. Die Unternehmen schauen in Folge dessen auch über den Tellerrand. Es geht nämlich nicht nur um Flexibilisierung des Arbeitszeitmodelles, sondern auch darum, die Tätigkeit, die in der Produktion ausgeübt wird, so gesundheitsschonend wie möglich zu gestalten. Beim Dialogforum – der Auftakt- und Informationsveranstaltung am 10.10.2023 – wurden u.a. Erfahrungsberichte zu individuellen Einlegesohlen, höhenverstellbaren Arbeitstischen oder Fußmatten, die das Stehen über einen längeren Zeitraum für Knochen und Gelenke erleichtern, gespannt aufgenommen.

 

Auch der erste Blick in die Praxis zeigt: Es geht voran!

Die meisten der derzeit von uns begleiteten Unternehmen sind bereits aktiv gestartet. Manche Arbeitsgruppen durften wir dabei begleiten und waren beeindruckt, wie viel in 4 Stunden geschafft werden kann – vor allem, wenn man bedenkt, dass einige Mitglieder der Arbeitsgruppe, gerade aus der Frühschicht kamen. Offen wurden Wünsche und Herausforderungen kommuniziert. Dinge wurden aus- und besprochen und so abteilungsübergreifend mehr Verständnis geschaffen. Aus Wünschen wurden konkrete Ziele und daraus ein konkreter Arbeitsplan für die nächsten Wochen und Monate.

 

Um nicht über die Köpfe der anderen Mitarbeitenden hinweg zu entscheiden, werden diese durch Mitarbeiterbefragungen ins Boot geholt. Dies ist wichtig, da Partizipation ebenfalls ein zentraler Punkt im Projekt ShiftLifeBalance ist.

 

Sie möchten mehr über das Projekt erfahren? Dann schauen Sie gern auch unserer Projektwebseite oder kontaktieren Sie uns einfach:

 

Marit Bartetzko (Projektleitung)

bartetzko(at)atb-chemnitz.de

Tel.: 0371 / 369 58 24

 

Ein Einstieg in das Projekt ist jederzeit möglich!

 

Das Projekt „ShiftLifeBalance – Schichtarbeit sozialpartnerschaftlich gestalten“ wird im Rahmen des Programms „Wandel der Arbeit sozialpartnerschaftlich gestalten: weiter bilden und Gleichstellung fördern (ESF-Sozialpartnerrichtlinie)“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.

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