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Man lernt nie aus!

SIE in der Wirtschaft zur Gast bei der ATB gGmbH – Am 15.06.2023 tauschten sich wieder sehr engagierte Unternehmerinnen aus Sachsen aus. Thema diesmal: Lernen im Unternehmen.

Lesezeit: ca. 3 Minuten

 

Da Wissenstransfer ein so zentrales und grundlegendes Thema für ein erfolgreiches Unternehmen ist, ist es kein Wunder, dass sich nicht nur unsere Kümmernden dafür interessieren, sondern auch verschiedene Netzwerke. Die Unternehmerinnen des SIE-Stammtisches waren sich schnell einig, dass Lernen nichts ist, was nur durch Frontalunterricht geschieht. Ganz im Gegenteil! Lernen muss Praxisnah und somit natürlich auch in der Praxis – in unserem Alltag – geschehen. Man (bzw. Frau) konstatierte jedoch auch, dass dieses tägliche Lernen im Beruf oft nicht (gut) dokumentiert ist. Wissen verbleibt zu oft nur bei einer Person. Dies wird vor allem dann zum Problem, wenn diese Person nicht auf Arbeit ist (Urlaub, Krankheit) oder das Unternehmen verlässt. In noch zu vielen Unternehmen geht an der Stelle spezifisches Wissen verloren. Das darf nicht sein!

 

Wie lässt sich Wissen jetzt nachhaltig weitergeben?

 

Wissen muss in irgendeiner Form nachvollziehbar dokumentiert werden. Dabei gibt es nicht den einen richtigen Weg. Es kommt auf die Art des Wissens und Ihr Unternehmen an. Was passt zu Ihnen? Auf welche Dokumentationsform haben alle Mitarbeitenden Zugriff?

 

Die Klassiker beim Wissenstransfer:

  • Wiki im Intranet oder auf dem Server des Unternehmens; geeignet für klare Definitionen
  • Handbuch, welches den Nutzer anleitet („Wenn … dann“)
  • Inputvortrag des Mitarbeitenden, der gerade eine Schulung besucht hat
  • Mentoring durch eine erfahrene Arbeitskraft

 

Alles zweckmäßige Methoden. Doch wie viel bleibt wirklich bei den Lernenden hängen? Gerade bei komplexerem Wissen oder Abläufen eignen sich andere Methoden besser. Methoden, die die Lernenden mitnehmen und selbst Aktivität und Kreativität von ihnen verlangen. Wissen, dass sich selbst erschlossen wird, verankert sich tiefer im Gedächtnis und passt auch viel besser zu den Strukturen des Unternehmens. Darauf zielen die erfolgreichen Methoden des ersten Regionalen Zukunftszentrums Sachsen zur Kompetenzentwicklung ab:

 

 

Um herauszufinden, welches Konzept sich für das Wissen, das Sie vermitteln möchten, am besten eignet, sollten Sie sich folgende Frage stellen:

  • Um was für Wissen handelt es sich?
  • Wie oft brauchen meine Mitarbeitenden dieses Wissen?
  • Wie oft muss dieses Wissen vermittelt werden? à Tutorial ggf. mehrmals im Monat; Arbeitsschutzbelehrung einmal im Jahr
  • Wie komplex ist das zu vermittelnde Wissen?
  • Welche Möglichkeiten zur Wissensvermittlung stehen meinen Mitarbeitenden zur Verfügung?
  • Welche Ressourcen stehen uns zum Lernen zur Verfügung?
  • Welche Art der Wissensvermittlung bevorzugen meine Mitarbeitenden?
  • Wen aus meinem Team kann und muss ich bei der Umsetzung einbeziehen?
  • Was hat sich bewährt?

 

Neue Herausforderungen, neue Arbeit, neue Lösungen, neues Lernen

 

Unsere Welt verändert sich ständig – das trifft auf unser Privat- wie auch auf unser Berufsleben zu. Daher sollten Sie sich bei der Wahl für den Wissenstransfer auch immer fragen, ob das Konzept auch künftig noch verwendet bzw. in ein neues System überführt werden kann. Wissen Sie z.B. heute schon, dass Sie in absehbarer ein Intranet erhalten, legen Sie Ihr Wiki so an, dass es problemlos übertragen werden kann. Nichts ist schlimmer, als doppelte Arbeit! Man kann also sagen: auch der Wissenstransfer selbst sollte jederzeit transferierbar sein.

 

Genauso schlimm, sind Inhalte, die nicht aktuell gehalten werden, bzw. einfach immer weiter ergänzt, aber dabei keinesfalls bearbeitet werden. Die Folge: Ein Beitrag in Ihrer Wiki wird immer länger. Oder das Wiki schießt ins Kraut und wird dadurch auch unaktuell. Was ursprünglich einen schnellen Überblick verschaffen sollte, ließt sich nun niemand mehr durch. Wenn das Thema durch neue Varianten zu komplex für die Wikis geworden ist, benötigen Sie eine andere Methode, um dieses Wissen weiterzugeben. Scheuen Sie sich nicht, Neues auszuprobieren!

 

Bei der Gestaltung und Umsetzung des jeweiligen Lernkonzeptes unterstützt Sie das RZ Sachsen gern.

 

Was nehmen Sie sich mit?

 

Ein austauschreicher Vormittag ging zu Ende und die Erkenntnisse, die sich die Unternehmerinnen mitnahmen, wollen wir Ihnen natürlich auch nicht vorenthalten:

  • Einbezug und thematische Mitarbeit ist unabdingbar für nachhaltiges Lernen
  • Gestaltungs- und Lernwille sowie (Selbst-)Verantwortung der Mitarbeitenden bzw. Lernenden ist notwendig
  • Nicht jedes Problem muss mit neuen Lernmethoden gelöst werden

 

Unterstützungsbedarf? Oder einfach neugierig?

Tobias Sanders

Tel.: 0371 /369 58 16

Mail: sanders(at)atb-chemnitz.de

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